OZMO - NL Knorpelschaden im Focus - 14.08.2023

Knorpelschäden – Focus Gesundheit

Fachbeitrag von Prof. Dr. med. habil. Peter Diehl

Knorpelschäden im Knie sind weit verbreitet, und das nicht nur bei älteren Menschen. Auch jüngere Altersgruppen haben mit Arthrose Probleme. Jahrelang zurückliegende Verletzungen bei Sportlern können oft Auslöser für massive Knorpelschäden sein. So war es auch der Fall bei Herbert Brenner. Patient im Orthopädiezentrum München Ost und seine Erfolgsgeschichte ist in Focus Gesundheit erschienen. In der aktuellen Ausgabe 5/2023 nachzulesen. Der 52jährige verletzte sich vor 20 Jahren beim Eishockeyspielen und hatte als Folge davon mit einer Arthrose dritten Grades im Knie zu kämpfen, die jeden Schritt zur Qual machte. Der modernen Knorpelmedizin und OZMO Experten Prof. Peter Diehl verdankt Herbert Brenner, dass ihm ein Kunstgelenk erspart blieb und er heute wieder Sport treiben kann.

Goldstandard: Körpereigene Zellen

Mit am besten erprobt und mittlerweile Goldstandard ist das Anzüchten und Verpflanzen von körpereigenen Zellen, die sogenannte Autologe Chondrozyten-Transplantation, (ACT) vor allem, wenn es um größere Areale des Gelenkpuffers geht können bis zu zehn Quadratzentimeter ersetzt werden.

ACT- Operation: Autologe Chondrozyten-Transplantation

Die ACT- Operation wird seit den 90er Jahren durchgeführt und hat sich im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt. Die Methode erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird dem Patienten bei einer Gelenkspiegelung gesundes Gewebe aus einem kaum belasteten Bereich des Knies entnommen. Die daraus isolierten Zellen werden dann im Labor vermehrt, um genügend Ausbeute für die Behandlung zu erhalten. Dieser Prozess kann einige Wochen dauern. Sobald genügend Zellen vorhanden sind, werden sie in das geschädigte Kniegelenk implantiert, und zwar passgenau in die vorbereitete Läsion. Das geschieht entweder arthroskopisch oder über eine kleine Gelenköffnung. Der Eingriff dauert maximal eine Stunde und wird unter Lokalanästhesie durchgeführt. Der große Vorteil der Methode ist, dass an dieser Stelle die körpereigenen Zellen helfen, durch ihre potenzielle Regenerationsfähigkeit neuen Knorpel zu bilden und vor allem auch den geschädigten Knorpel zu reparieren. Im Anschluss an die OP erhalten die Patienten Krücken, starten aber schon gleich mit einer sanften Mobilisierung. Nach fünf bis sechs Wochen können die Patienten wieder zum Teil belasten, nach drei Monaten ist die Festigkeit erreicht. Leichter Sport ist dann wieder erlaubt. Fürs Joggen gibt es meist nach 6 Monaten das ok und für Fußball oder Skifahren nach einem Jahr.

Ein weiterer Vorteil von ACT ist, dass das Risiko von Abstoßungsreaktionen oder anderen Komplikationen verringert wird. Da die Zellen aus dem eigenen Körper des Patienten stammen, ist eine Abstoßung unwahrscheinlich.

Knorpelzellentransplantation hat sich bewährt

Die Erfolgsaussichten sind deshalb sehr gut. Die Knorpelzellentransplantation hat sich bei größeren Knorpelschäden an Knie oder Sprunggelenk bewährt. Aber auch an Hüfte, Schulter oder Ellenbogen funktioniert der Eingriff hervorragend. Die behandelten Patienten berichten schon kurz nach dem Eingriff über Fortschritte. Haben die transplantierten Knorpelzellen nach Monaten im Gelenk genügend frische Masse an Knorpeln entstehen lassen, ist dieses wieder fast so belastbar wie im gesunden Zustand.

Patient Herbert Brenner freut sich heute, nach seiner erfolgreichen Transplantation eben wieder Sport treiben zu können und das beschwerdefrei.

Der Eingriff klingt nicht nur sehr anspruchsvoll, er ist es auch, deshalb übernehmen die Krankenkassen die Therapie nur in dafür vorgesehenen Zentren. Aber, und das zeugt vom guten Ruf der Therapie seit 2023 auch in schweren Fällen ambulant. Ganz wichtig ist, vorab zu klären, ob sich der Patient für die ACT-Methode eignet. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ausmaß des Knorpelschadens, dem Alter des Patienten und anderen individuellen Faktoren.

Fazit: Therapie mit körpereigenen Zellen ist vielversprechend

Als Fazit kann man auf jeden Fall sagen, die Therapie mit körpereigenen Zellen ist eine vielversprechende Behandlungsmethode für Knorpelschäden in Knie, Schulter, Hüfte oder Ellenbogen. Durch die Verwendung von körpereigenen Zellen kann der geschädigte Knorpel im Knie regeneriert und die Funktion des Kniegelenks verbessert werden. Allerdings sollte die Behandlung frühzeitig erfolgen. Sind die Gelenke bereits sehr stark und auf beiden Seiten geschädigt, ist es oft zu spät für die biologische Knorpelregeneration.

Sprechen Sie uns sehr gerne auf die ACT-Methode an, mit der OZMO-Patient Herbert Brenner ein künstliches Gelenk erspart blieb.

Seine Erfolgsgeschichte jetzt nachzulesen in Focus Gesundheit, Heft 5/2023