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Knieverletzungen häufiger bei Frauen

Warum Knieverletzungen bei Frauen häufiger auftreten

Übertriebene Geschwindigkeit ist nicht das Hauptproblem, wenn es beim Skifahren zu Knieverletzungen kommt. Der Münchner Orthopäde Peter Diehl war früher selbst Skilehrer und kann die Faktoren genau benennen, die zu einer Verletzung am Knie führen. Passieren beispielsweise Stürze aus dem Stand oder mit niedriger Geschwindigkeit, so öffnet sich die Bindung der Skier nicht und es wirken große Hebelkräfte auf das Kniegelenk. So gesehen geht ein Sturz aus flotter Fahrt heraus sogar oft glimpflicher ab, weil die Bindung aufgeht.

Eine weitere große Rolle spielt die Beinhaltung bei den Verletzungen. Anatomiebedingt kommen bei Frauen häufiger X-Beine vor, während Männer eher zu O-Beinen neigen. Bei einem Sturz auf Skiern wird der ganze Körper über das Knie gedreht, weil die Füße mit dem Ski fest verbunden sind. Somit verdreht sich auch das Kniegelenk und es kommt zu Verletzungen von Kreuz- und Innenband, auch der Meniskus ist häufig betroffen. Es kann sogar zur Beschädigung von Knochenteilen kommen.

Verletzungen beim Skifahren nehmen immer mehr zu, da immer mehr Menschen auf den Pisten unterwegs sind, auch Ungeübte mit Carvingskiern eine große Geschwindigkeit erreichen und auch der harte Kunstschnee Verletzungen fördert.

Beim Snowboarden kommt es hingegen eher zu Verletzungen an Hand, Handgelenk und Schulter. Zu Knieverletzungen kommt es wenn dann am häufigsten durch Stürze beim Liftfahren bzw. Verkanten beim Aussteigen. Beim Langlaufen sind Sie wesentlich weniger verletzungsgefährdet, hier kann es höchstens problematisch werden, wenn bei einem Sturz die Hände nicht rechtzeitig aus den Stöcken befreit werden. Dann kommt es zu Verletzungen an den Fingern.

Fast die Hälfte aller weiblichen Verletzungen am Knie

Wenn wir die Zahlen der Auswertungsstelle für Skiunfälle betrachten, stellen wir fest, dass fast die Hälfte aller Verletzungen von Frauen (43,3 %) Knieverletzungen sind. Anschließend folgen Verletzungen an Hüfte und Oberschenkel (11,5 %), sowie der Schulter und des Kopfes (10,6 %). Bei Männern machen Knieverletzungen 26,6 % aus, gefolgt von Schulter (22,9 %), Rumpf (12,1 %) und Kopf (11,3 %).

Wie kann man Verletzungen vobeugen?

Wer mit untrainierten Muskeln den Steilhang hinunter brettert, geht dabei ein hohes Verletzungsrisiko ein. Mit Ausdauertraining wie joggen, walken oder Rad fahren sollte daher bereits 8 Wochen vor der Skisaison beginnen. Mit der “Abfahrtshocke” werden die Muskeln trainiert, diese sollte 3 Mal wöchentlich für 15 bis 20 Minuten geübt werden. Dazu stellen Sie sich hüftbreit hin und gehen in die Knie. Der Winkel der Knie sollte 90 ° betragen, Schulter, Ellenbogen, Knie und Oberschenkel sollten möglichst nahe beieinander sein. Belasten Sie die Fußsohlen, bis die Oberschenkel brennen (10 bis 40 Sekunden). In der Sitzhaltung an eine Wand lehnen, solange es geht, erfüllt einen ähnlichen Zweck.

Was tun bei einem Unfall?

Ähnlich wie auf der Straße gilt es, die Unfallsstelle abzusichern, damit nicht noch weitere Skifahrer zu Schaden kommen. Am besten funktioniert das, wenn Sie oberhalb der Unfallstelle die Skier überkreuzt in den Schnee stecken. Ähnlich wie ein “Warndreieck” können Sie ein gut sichtbares Kleidungsstück über die Skier hängen.

Wenn Sie ohne schlimme Schmerzen in der Lage sind, selbst abzufahren, dürfen Sie dies tun. Ist der Einsatz der Bergrettung notwendig, sollte der Ersthelfer beim Verletzten bleiben, bis diese eintrifft.

Für Skiunfälle gelten die selben Erste Hilfe-Maßnahmen wie immer: Überprüfen, ob die Person ansprechbar ist, Atmung und Puls kontrollieren. Gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Gibt der Verunfallte an, dass er seine Finger oder Zehen nicht bewegen oder spüren kann, bewegen Sie ihn nicht von der Stelle, da eine Verletzung der Wirbelsäule vorliegen kann.

Kommt es zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Skifahrer, müssen die persönlichen Daten ausgetauscht werden. Auch wenn anfangs alles in Ordnung wirkt, können später noch Probleme auftreten, die eine medizinische Behandlung notwendig und Versicherungsansprüche geltend machen.